Immer mehr Tätigkeiten werden digital abgewickelt, so unter anderem das Buchen von Reisen oder der Einkauf von Kleidern. Roboter übernehmen Arbeiten, die bisher von Menschen ausgeführt werden. Altbewährte Tätigkeiten entfallen und neue, bis heute völlig unbekannte entstehen. Das Thema Arbeit 4.0 bezeichnet die Veränderungen, die Herausforderungen und die Auswirkungen des Megatrends „Digitalisierung“ in der Arbeitswelt. Für viele Menschen wird sich die Arbeitswelt verändern und gewisse Berufe werden in der heutigen Form verschwinden oder sich radikal verändern. Arbeitnehmende sind in ihrem beruflichen Alltag konfrontiert mit möglichen Entwicklungen in der Arbeitswelt und wie die Digitalisierung ihr Arbeitsalltag beeinflussen wird.

Von Walter Nussbaumer
Nexaria Assessor
2 Minuten Lesezeit

Auswirkungen von Arbeit 4.0

Neue Trends in der Gestaltung der Arbeitswelt sind erkennbar. Flexiblere Erwerbs-, Anstellungs- und Vertragsformen werden häufiger und bringen eine Auflösung zeitlicher und räumlicher Grenzen der Arbeit. Für die Arbeitswelt stehen vor allem vier Themen im Zentrum in Zusammenhang mit Arbeit 4.0:

Flexibilisierung der Arbeitszeiten: Die Grenze zwischen Arbeit und Privat wird durchlässig, d.h. Menschen werden ihre Arbeitszeiten, je nach Berufsbild / Branche, flexibler gestalten können. Die Erreichbarkeit wird mittels digitalen Hilfsmitteln zunehmen, es wird zeitunabhängiger gearbeitet.

Flexibilisierung des Arbeitsortes: Auch hier werden mobil-flexible Arbeitsformen Einzug halten. Gewisse Arbeiten können ortsunabhängig erledigt werden, wie mittels mobiler Arbeitsplätze (Desk sharing) oder Homeoffice. Mit digitalen Arbeitsprozessen und –inhalten kann die Arbeit von überall aus verrichtet werden.

Formen der Zusammenarbeit: Dank der Technologie sind Menschen jederzeit vernetzt. Dies verändert die Art und Weise der Zusammenarbeit (Stichwort Cloud working). Das projektbasierte Arbeiten wird an Bedeutung gewinnen. Bisherige Organisationsformen verändern sich und Hierarchien werden aufgebrochen.

Begriff und Definition

Der Begriff Arbeit 4.0 steht für digitales, vernetztes und flexibles Arbeiten und knüpft an die Diskussion über die vierte industrielle Revolution an. Wie die Arbeitswelt 4.0 künftig genau aussehen wird, liegt dem Veränderungsprozess der gesamten Arbeitswelt im digitalen Zeitalter zugrunde und ist noch unklar. Dazu steht die Arbeitswelt im stetigen Wandel.

Arbeit 4.0 leitet sich ab vom Begriff Industrie 4.0, welche die digitale Vernetzung von Prozessen, Mensch und Maschine kennzeichnet (Stichworte Mobile Internet und Internet der Dinge).

Zusammenfassend kann der Begriff damit beschrieben werden, dass die zum Teil heute schon gelebten Arbeitsweisen, vor allem aber die Arbeitsweisen in den nächsten Jahren sich an die Herausforderungen und Möglichkeiten der digitalen Welt anpassen. In diesem Zusammenhang umspannt Arbeit 4.0 den Veränderungsprozess der Arbeitswelt im digitalen Zeitalter.

Führungskultur: Da die Arbeit zeitlich und örtlich flexibler gestaltet wird, findet ein Wandel von der Präsenz zur Ergebniskultur statt. Führungskräfte müssen mehr motivieren anstatt kontrollieren und ihren Mitarbeitenden Vertrauen schenken. Auch müssen sie lernen, persönliche Bindung auch über unpersönliche technische Kanäle aufzubauen und zu pflegen.

Was bedeutet das für den Einzelnen?

Mit Laptop und Schreibtisch kann heute in vielen Berufen theoretisch von jedem beliebigen Ort auf der Erde im Team oder an einem Projekt gearbeitet werden. Das ist im Grunde ein Vorteil, birgt aber auch nicht unerhebliche Risiken und Schwierigkeiten. Diese sowohl in gesundheitlicher als auch in rechtlicher Hinsicht. Mitarbeitende werden zudem gefordert sein, sich digitale Kompetenzen anzueignen und laufend weiterzuentwickeln. Auch wird von Mitarbeitenden künftig eine höhere Flexibilität, Kreativität, Selbstmanagement und mit unternehmerischem Denken und Handeln gefordert.