Sie haben es geschafft. Sie möchten im Vorstellungsgespräch überzeugen. Wollen Sie nun im Vorstellungsgespräch überzeugen? Das Vorstellungsgespräch steht bevor und Sie dürfen sich bei der Firma präsentieren gehen. Sie haben jetzt in einem Zeitfenster von 60 bis 90 Minuten die Möglichkeit, sich von Ihrer besten Seite zu zeigen. Aber wie stellen Sie das am besten an, ohne in irgendwelche Stolperfallen zu geraten und nicht negativ aufzufallen, dass den Teufelshörner-Effekt zum Tragen kommt? Wir haben Ihnen die wichtigsten Punkte zusammengestellt, damit das Vorstellungsgespräch zu toppt und nicht floppt. Natürlich stehen wir Ihnen auch gerne mit unserer bewährten Trainings für Vorstellungsgespräche zu Verfügung.
Von Daniele Bardaro I Job-Interview Spezialist
Lesedauer 4 Minuten
Wann beginnt das Bewerbungsgespräch
Beim Versenden der Bewerbung
Genau das ist eines der wichtigsten Punkte. Ihr Vorstellungsgespräch beginnt ab dem Moment, in der Sie Ihre Bewerbung geschickt haben. Den von heute auf morgen kann das Telefon läuten und die HR-Verantwortliche oder die Linienvorgesetze möchte Sie zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Nehmen Sie dann das Telefon auf eine «Kumpelhafte» Methode an, kann das beim Gegenüber etwas merkwürdig oder negativ auffallen, und schon hat das Teufelshörner-Effekt zugeschlagen. Daher seien Sie immer auf der Hut, wer Ihnen anruft und nehmen Sie das Telefon freundlich und professionell an.
Verhindern Sie den «Teufelshörner» Effekt
Psychologie – Lektion 7. Der Teufelshörner Effekt ist ein Phänomen, einen unbewussten negativen Eindruck zu verstärken und auf andere Bereiche zu verlagern. Hat eine Person einen schlechten Eindruck von Ihnen gewonnen, als Beispiel ein «salopphaftes» Annehmen eines Telefons, kann sich das auch auf Ihre gesamte Persönlichkeit und Fähigkeiten auswirken. Die Wirklichkeit wird verzerrt. Denn das menschliche Gehirn wird den schlechten Eindruck beim «Horn Effekt» verallgemeinern und Sie schlechter einschätzen als Ihre Mitbewerber.
Und leider kann ein falsches Wort bereits ausreichen, dass Sie negativ wahrgenommen werden. Äussern Sie während des Vorstellungsgesprächs ein «dummes» Wort, oder nehmen Sie bei der Terminvereinbarung des Gespräches etwas salopp ab, können Sie subjektiv als «dumm» wahrgenommen werden. Eine Korrektur kann dann sehr schwierig sein und benötigt viel positive Arbeit, den misslichen Umstand zu korrigieren.
Die Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Im Vorstellungsgespräch überzeugen
Eine einwandfreie Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch ist die Essenz für ein erfolgreiches Job-Interview. Lernen Sie die Unternehmung im Detail kennen, gehen Sie auf die Webseite oder auf die Unternehmensseite von LinkedIn oder Xing und informieren Sie sich im Detail über die Firma. Das zeigt, dass Sie sich vor dem Gespräch mit der Unternehmung auseinandergesetzt haben und nicht einfach mit leeren Händen zum Gespräch erscheinen.
Dazu kann auch ein gutes Interviewtraining oder Job-Coaching sehr behilflich sein, Sie optimal auf ein Interview vorzubereiten. Auch zu einer guten Vorbereitung gehört, dass Sie Ihre Unterlagen und Arbeitszeugnisse dabei haben. Bitte lassen Sie vor der Bewerbung Ihre Arbeitszeugnisse prüfen. Den Arbeitszeugnissen nehmen in der Schweiz einen wichtigen Stellenwert und Sie können im Interview auf gewisse Schwachstellen hingewiesen werden.
Informieren Sie sich über Ihre Gesprächspartner
Genauso wichtig ist es, zu wissen, wer Ihre Interviewpartner sind. Gehen Sie auf den sozialen Medien nachschauen und informieren Sie sich, welche Qualifikationen, Ausbildungen und Karriereweg Ihr Gesprächspartner hat. Auch hier können Sie im Vorstellungsgespräch überzeugen. Versuchen Sie «gleiches» zu finden. Spielen Sie gerne Fussball? Ist Ihr Gesprächspartner «Fussballtrainier» oder im Vorstand eines Fussballclubs. Bingo, eine Gemeinsamkeit besteht. Sprechen Sie ihn während dem Gespräch an. Gemeinsamkeiten schaffen Vertrauen. Nutzen Sie diesen Effekt der Wirksamkeit.
Sie sind der Lösungsanbieter
Die Lösung des Problems sind Sie. Sie fragen sich, was damit gemeint ist. Ganz einfach. Viele Bewerber gehen an das Gespräch und denken nicht daran, dass die Firma mit der Stellenausschreibung ein Problem bekundet haben. Sie müssen die Stelle besetzen und das Problem liegt darin, dass Sie hierfür eine geeignete Kandidatur benötigen. Und die sind Sie. Nur präsentieren Sie sich nicht als Bittsteller, sondern als Lösungsanbieter. Gehen Sie mit dem «Mindset» zum Gespräch und Sie werden eine andere Atmosphäre erleben.
Authentisch bleiben
Bleiben Sie, wer Sie sind
Verstellen Sie sich nicht. Bleiben Sie authentisch und sich selbst. Jeder Schauspieler wird als solches entlarvt. Sich treu bleiben und nicht jemand anders sein ist fundamental wichtig für ein gutes Gespräch. Um sich perfekt kennenzulernen, hilft dabei immer ein gut erstelltes Kompetenzmodell. Fragen Sie uns, wir helfen Ihnen gerne dabei.
Sich auf das Vorstellungsgespräch adäquat kleiden
Wie der Spruch so schön heisst, «Kleider machen Leute» gilt für ein Vorstellungsgespräch genauso wie im richtigen Leben. Kleiden Sie sich entsprechend der Stelle und der Usanz der Firma. Gehen Sie sich als Maler vorstellen, wäre ein Anzug mit Krawatte wohl nicht angebracht. Sind Sie seriös und kleiden Sie sich entsprechend danach. Informieren Sie sich, welchen «Dresscode» die Firma hat. In der Zwischenzeit haben auch viele Banken «geoutet» und haben das Anziehen einer Krawatte niedergelegt.
Verkleiden Sie sich auch nicht, sondern ziehen sich adäquat der Stelle entsprechend an. Das zeugt von Seriosität und Wertschätzung. Und so nebenbei. Sneakers mit Jeans und Hemd können in gewissen Firmen schon als sehr elegant gekleidet angeschaut werden.
Die richtige Begrüssung beim Bewerbungsgespräch
Sie werden sich jetzt fragen, was bei einer Begrüssung falsch gemacht werden kann. Der Ersteindruck ist entscheidend, der letzte bleibt, besagt ein schönes Sprichwort. Daher schauen Sie dem Gegenüber bei der Begrüssung in die Augen, geben Sie einen guten Händedruck und schauen Sie, dass Sie gut riechen. Rauchen Sie 5 Minuten vor der Begrüssung nicht und sprühen Sie nicht zu viel Parfüm auf. Und was ein absoluter «No-Go» ist Mundgeruch zu haben. Und «last but not least, stellen Sie Ihr Handy vor dem Gespräch ab.
Während dem Vorstellungsgespräch
Die tadellose Selbstpräsentation
Bei vielen Interviews wird nach einer Selbstpräsentation gefragt. «Bitte stellen Sie sich doch bitte vor» heisst es dann so schön. Eine gut vorbereitete Kurzvorstellung hilft dabei enorm, in 45 bis 60 Sekunden viel von sich preiszugeben. Bereiten Sie Ihre Selbstpräsentation, heute «Elevator Pitch» genannt, zu Hause gut vor. Stehen Sie vor dem Spiegel oder nehmen Sie sich bei der Präsentation per Video auf und schauen Sie danach, wo Sie sich verbessern können. Bauen Sie den Pitch nach dem AIDA Prinzip auf (Aufmerksamkeit – Interesse – Wunsch – Action) auf und sprechen Sie spannend und interessiert.
Verschaffen Sie sich einen starken Einstieg in dem Sie mit etwas spannendem Anfangen, bauen Sie ein oder zwei rhetorische Fragen ein, um die Aufmerksamkeit auf einem hohen Niveau zu behalten und zeigen Sie Emotionen. Machen Sie einen Monolog. Ein Elevator Pitch muss leben. Mit einer guten Vorbereitung Ihrer Bewerbung sind wir überzeugt, wird Ihnen ein guter und spannender Pitch gelingen.
Erzählen Sie Geschichten
Wer hört von uns nicht gerne schöne Geschichten. Gut erzählte Geschichten bleiben bekanntlich viel besser in unseren Köpfen haften als öde oder langweilige Satzkonstruktionen. Eine Geschichte setzt in unserem Hirn eine Botschaft, dass jetzt das erzählte bei uns gespeichert werden soll. Und daher sind wir beim Zuhören viel aufmerksamer und interessierter als sonst. Diese Methode müssen Sie nutzen, um wichtige Informationen zu übermitteln, die bei den Zuhörern haften bleiben müssen.
In Bildern sprechen
Bekanntlich können wir Bilder viel besser speichern als das gesprochene Wort. Besonders dann, wenn schwierige oder komplizierte Zusammenhänge erzählt werden. «Unser Umsatz ist in den vergangenen drei Jahren in schwindelerregende Höhe geschnellt, als hätten wir eine Rakete zum Mond gezündet» kann sich jeder viel besser einprägen, als wenn man einfach sagt: «Unser Umsatz ist in den vergangenen drei Jahren immer besser geworden.»
Stellen Sie auch Fragen
Ein Interview kann schnell mal nach einem Frage-Antwortspiel werden. Stoppen Sie diesen Lauf und fragen Sie auch zwischendurch nach dem, was Sie interessiert. Es ist und soll erlaubt sein. Wünscht das der Interviewer nicht, dann dürfen Sie sich die Frage stellen, ob Sie bei dieser Unternehmung wohl die richtige Person sind. Sie dürfen aber auch immer die Frage stellen, «was Sie bei der Zielerreichung der Abteilung» beitragen können. Verkäufer können immer mit dieser guten Frage punkten; «Was muss ich machen, um die Umsatzziele zu steigern? Mit der Frage, welche Erwartungen an Sie gestellt werden, fahren Sie nie falsch und sollten auch immer gestellt werden.
Zukunftsfragen beim Vorstellungsgespräch
In vielen Interviews wird vielfach die Frage nach der Zukunft gestellt. «Wo sehen Sie sich in 3 bis 5 Jahren?», lautet die Standardfrage. Nehmen Sie als Beispiel das Fehlen einer Fachkompetenz, die Sie in den nächsten Jahren aufbessern wollen, oder dass Sie sich in den Branchenkenntnissen verbessern wollen usw. Gehen Sie bei dieser Frage auf die Stelle ein. Analysieren Sie, wo Sie sich in den nächsten 3 bis 5 Jahren entwickeln können.
Fragen nach Schwächen und Stärken
Das ist wohl eines der meist gefürchteten Frage. «Was sind Ihre Stärken und Schwächen» oder auch «Lernfelder» genannt. Da erreichen Sie einen Punkt, in der Sie im Vorstellungsgespräch überzeugen können. Da zerbricht sich fast jeder Bewerber den Kopf, wie die Frage richtig zu beantworten ist. Bleiben Sie bei dieser Frage cool. Den «Nobody» ist perfekt, nicht mal Ihre Gegenüber. Sagen Sie klar, wo Stärken, sind und untermauern Sie es mit Fakten und Zahlen. Aber sagen Sie auch klar, wo Ihre Schwächen sind.
Nun, die Stärken sind schnell mal aufgezählt. Aber wie offenbaren Sie Ihre Schwächen so stark, dass das Gegenüber den «Wow» Effekt erhält. Ein Beispiel: Sie sind als Beispiel etwas unorganisiert. Schilden Sie dies so, in dem Sie erkannt haben, dass Sie die Schwäche haben und dass Sie sie gelernt haben, mit dieser «Schwäche» umzugehen. Ein Beispiel:
- Es gibt Momente bei der Planung von Events, in der ich etwas unorganisiert sein kann. Um aber den Überblick zu bewahren, habe ich in der Vergangenheit gelernt eine «To-do-Liste» zu machen und verfolge diese auch konsequent, da ich eine Person bin, die gerne Ziele erreicht.
Nennen Sie keine Schwächen, die auf die Stelle zutreffen. Ein Beispiel: Ein Buchhalter, der ungenau ist, oder ein Verkäufer, der mit schwierigen Kunden seine Probleme hat. Was Sie auch nie machen dürfen, ist eine Schwäche in eine Stärke umwandeln. Das ist in etwa das gleiche, wie wenn Sie einen sauren Zitronenkuchen als eine süsse Versuchung verkaufen wollen.
Lohnfrage beim Interview
Die Frage nach Ihren Gehaltsvorstellungen kommt vielfach beim ersten Interview. Stellen Sie bei der Gehaltsfrage keine Gegenfrage, sondern nehmen Sie klar Stellung zu Ihren Vorstellungen. Sie dürfen auch eine Bandbreite angeben oder Ihre Mindestanforderungen. Geben Sie eine kurze Erläuterung, warum Sie sich diese Zahl wünschen, aber rechtfertigen Sie nie Ihren Lohn.
Nach dem Bewerbungsgespräch
Fragen über weiteres Vorgehen
Sie dürfen nach dem Interview nach dem weiteren Vorgehen fragen und bis wann Sie ein Feedback erwarten dürfen. Auch kann es sein, dass Sie gefragt werden, ob Fragen offen sind. Antworten Sie nicht einfach mit einem «Nein?», fragen Sie aber auch nichts Belangloses. Sollten alle Fragen beantworten sein, antworten Sie einfach, dass sich alle Fragen beim Gespräch geklärt und beantwortet haben. Viele Bewerber fragen sich auch, nach wie vielen Tagen sie sich bei der Firma wieder melden dürfen. Klar ist, warten Sie bis zum vereinbarten Termin ab, die Ihnen die Unternehmung nach dem Interview angegeben hat. Danach dürfen Sie ungeniert anrufen und nach dem Stand der Dinge fragen.