Ein Lehrzeugnis ist ein zentraler Nachweis über Ihre absolvierte Berufslehre – und damit ein wichtiges Dokument für Ihre berufliche Zukunft. Gemäss Art. 346a des Obligationenrechts (OR) ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, Ihnen ein schriftliches Lehrzeugnis auszustellen, sobald das Lehrverhältnis endet.
Was sind die Pflichtangaben in einem Lehrzeugnis
Ein einfaches Lehrzeugnis muss mindestens folgende Informationen enthalten:
- Titel des Dokuments (z. B. „Lehrzeugnis“)
- Ihr vollständiger Name, Geburtsdatum und Heimatort
- Dauer der Ausbildung (von … bis …)
- Bezeichnung des Berufs, mit dem Hinweis, dass es sich um eine eidgenössische Berufslehre handelt
- Leistungsbeurteilung (z. B. Fachwissen, Zuverlässigkeit, Arbeitstempo)
- Verhaltensbeurteilung (z. B. Teamfähigkeit, Auftreten, Motivation)
- Abschlusssatz mit Dank und Zukunftswünschen (üblich, freiwillig Gratulation zur Prüfung, falls bestanden)
Abschliessend folgen Ort, Datum, Name und Unterschrift der zuständigen Berufsbildnerin oder des Berufsbildners.
Was ein gutes Lehrzeugnis wirklich leisten sollte
Ein gutes Lehrzeugnis ist mehr als nur ein formeller Nachweis – es ist eine erste, wichtige Visitenkarte für Ihre berufliche Zukunft. Gerade deshalb sollte es sorgfältig, individuell und aussagekräftig formuliert sein. Wenn möglich, sollte es nicht automatisiert oder mit einem Generator erstellt werden, sondern den tatsächlichen Verlauf der Lehre widerspiegeln.
Besonders hilfreich ist ein qualifiziertes Lehrzeugnis, das Ihre persönliche Entwicklung während der Lehrzeit sichtbar macht: Wo haben Sie sich verbessert? Welche Aufgaben haben Sie besonders gut gelöst? Welche Stärken konnten Sie zeigen – fachlich, sozial oder im Umgang mit Kunden? Auch konkrete Erfolge oder Verantwortungsbereiche dürfen genannt werden. Solche Informationen geben zukünftigen Arbeitgebern wertvolle Hinweise auf Ihr Potenzial und Ihre Zuverlässigkeit.
Gerade weil es für viele Lernende das erste Zeugnis im Berufsleben ist, sollte auf leere Floskeln oder standardisierte Formulierungen verzichtet werden. Ein individuell verfasstes, qualifiziertes Lehrzeugnis hinterlässt einen bleibenden Eindruck – und ist ein klarer Vorteil für den Berufseinstieg.
💡 Unser Tipp: Prüfen Sie Ihr Lehrzeugnis sorgfältig. Fehlen wichtige Angaben oder sind Formulierungen unklar? Dann lassen Sie es professionell überprüfen – damit der Start ins Berufsleben gelingt.