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Bei kurzer Anstellung ein einfaches oder vollständiges Arbeitszeugnis verlangen?

Ungefähre Lesezeit: 3 Minuten

Auch bei einer kurzen Anstellung – etwa bei einem befristeten Vertrag, einem Temporäreinsatz oder einer Probezeit – ist es absolut sinnvoll, ein qualifiziertes Arbeitszeugnis zu verlangen. Denn dieses enthält nicht nur Angaben zu Dauer und Funktion, sondern bietet auch eine klare Bewertung Ihrer Leistungen, Kompetenzen und Ihres Sozialverhaltens. Das kann Ihre Bewerbung deutlich aufwerten, vor allem wenn die Zeit zwar kurz, aber inhaltlich intensiv war.

Was ist besser, eine Arbeitsbestätigung oder ein Arbeitszeugnis?

Auch bei kurzen Anstellungen stellen sich viele die Frage, ob eine einfache Arbeitsbestätigung ausreicht – oder ob man ein qualifiziertes und vollständiges Arbeitszeugnis verlangen sollte. Der Unterschied ist entscheidend: Während die Arbeitsbestätigung nur über Dauer und Funktion Auskunft gibt, enthält ein qualifiziertes Zeugnis auch Aussagen zu Leistung, Verhalten und Arbeitsweise.

Wann ist eine Arbeitsbestätigung sinnvoll?

  • bei sehr kurzen Beschäftigungen (z. B. nur wenige Wochen)
  • wenn kaum eine Beurteilungsgrundlage vorhanden ist
  • wenn das Arbeitsverhältnis neutral endete und keine Bewertung gewünscht ist

Wann ist ein qualifiziertes Arbeitszeugnis besser?

  • bei längeren Anstellungen mit relevanten Aufgaben und Verantwortung
  • wenn die Leistungen und das Verhalten positiv beurteilt werden können
  • für Bewerbungen, um eine vollständige Dokumentation der beruflichen Laufbahn zu zeigen

Welche Zeugnisarten gibt es?

In der Schweiz unterscheidet man grundsätzlich zwischen dem qualifizierten Arbeitszeugnis und dem einfachen Arbeitszeugnis. Das qualifizierte Zeugnis ist der Regelfall: Es enthält neben den Angaben zu Art und Dauer der Anstellung auch eine Bewertung von Leistung und Verhalten. Das einfache Arbeitszeugnis hingegen beschränkt sich auf eine reine Tätigkeits- und Beschäftigungsbestätigung, ohne Wertung. Beide Varianten sind rechtlich zulässig, erfüllen jedoch unterschiedliche Zwecke.

Was ist ein qualifiziertes Arbeitszeugnis?

Ein qualifiziertes Arbeitszeugnis enthält neben den formalen Angaben (Dauer, Position, Ort, Austritt) auch eine Bewertung Ihrer Tätigkeit und Ihres Verhaltens. Dazu gehören:

  • Fachliche Kompetenzen und Arbeitsweise
  • Qualität der Ergebnisse und Zielerreichung
  • Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kolleginnen und Kunden
  • Gesamtbeurteilung inkl. Schlussformulierung und ggf. Austrittsgrund
  • Solche Zeugnisse sind für Bewerbungen deutlich wertvoller, da sie Ihre Qualitäten und Ihre Zuverlässigkeit belegen.

Was ist ein einfaches Arbeitszeugnis?

Ein einfaches Arbeitszeugnis ist eine Arbeitsbestätigung – beschränkt sich auf die reinen Fakten: Anstellungsdauer, Funktion, eventuell Pensum. Sie enthält keine Bewertung und sagt nichts über Ihre Leistung oder Ihr Verhalten aus. In rechtlicher Hinsicht ist sie korrekt, aber für künftige Arbeitgeber oft wenig hilfreich, da keine Aussage über Ihre Arbeitsqualität getroffen wird.

Wie sollte ein Arbeitszeugnis bei einer kurzen Anstellung sein?

Auch bei einer kurzen Anstellung darf ein qualifiziertes Arbeitszeugnis mehr als nur ein paar Sätze umfassen. Die Länge orientiert sich nicht allein an der Dauer der Anstellung, sondern vor allem am Inhalt der Tätigkeit, dem Verantwortungsgrad und dem Beurteilungsumfang. Wenn Sie während einer befristeten Anstellung verantwortungsvolle Aufgaben übernommen oder konkrete Erfolge erzielt haben, darf das Zeugnis ruhig etwas ausführlicher sein – auch bei wenigen Wochen oder Monaten.

Ein Zeugnis für eine Anstellung von z. B. drei Monaten umfasst häufig eine halbe bis maximal eine Seite, je nach Detaillierungsgrad. Entscheidend ist, dass die wichtigsten Punkte klar und vollständig dargestellt werden – in einem ausgewogenen Verhältnis zur Anstellungsdauer. Leere Floskeln oder künstliche Aufblähung sollten vermieden werden, ebenso wie ein zu knappes Zeugnis, das keinen echten Einblick bietet.

Unser Fazit: Ja – verlangen Sie eines!

Auch bei Einsätzen von wenigen Wochen oder Monaten ist ein qualifiziertes Zeugnis sinnvoll. Es zeigt, dass Sie zuverlässig gearbeitet haben, ernst genommen wurden und Ihre Leistung dokumentiert ist. Gerade wenn Sie mehrere kurze Stationen im Lebenslauf haben, helfen qualifizierte Zeugnisse, Vertrauen aufzubauen und Ihre Bewerbung zu stärken.

🔍 Unser Tipp: Auch bei kurzer Dauer kann ein qualifiziertes Zeugnis wertvolle Hinweise für zukünftige Arbeitgeber enthalten und Ihre Bewerbungsunterlagen deutlich aufwerten. Zudem haben Sie damit einen Nachweis, dass Sie bei diesem Unternehmen tätig waren – rechtlich und formell korrekt.

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