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Wie formuliere ich mein Motivationsschreiben richtig?

Ungefähre Lesezeit: 3 Minuten

Ein gutes Motivationsschreiben – auch Bewerbungsschreiben genannt – ist mehr als ein Pflichtdokument. Es bietet die Chance, Persönlichkeit, Motivation und Eignung gezielt hervorzuheben. Viele Unternehmen verlangen es weiterhin, auch wenn einige moderne Bewerbungsplattformen lieber gezielte Fragen stellen. Selbst wenn es nicht explizit gefordert wird, empfehlen wir, es beizulegen – es kann den entscheidenden Unterschied machen.

Struktur und Inhalt: vier klare Abschnitte

Ein gelungenes Motivationsschreiben besteht idealerweise aus vier Teilen:

  1. Einführung – Interesse wecken, keine Standardfloskeln.
  2. Was Sie bieten – Stärken und Kompetenzen passend zur Stelle formulieren.
  3. Etwas Besonderes: ein prägnanter Erfolg oder ein Alleinstellungsmerkmal.
  4. Schlussteil positiv, zugewandt, mit Ausblick auf das Gespräch.

Ziel ist es, beim Lesenden den Wunsch zu erzeugen: «Diese Person möchte ich kennenlernen.»

Die AIDA-Formel eines Motivationsschreibens?

Eine klare Struktur ist entscheidend. Bewährt hat sich das Konzept der **AIDA-Formel**:

  1. Attention (Aufmerksamkeit): Mit einem starken ersten Satz Interesse wecken.
  2. Interest (Interesse): Den Bezug zur Stelle und zum Unternehmen herstellen.
  3. Desire (Wunsch): Eigene Stärken, Erfahrungen und Motivation hervorheben.
  4. Action (Handlung): Den Wunsch nach einem Gespräch formulieren.

Dieser Aufbau sorgt für einen **roten Faden** und führt den Leser Schritt für Schritt zu Ihrer Hauptaussage: Warum gerade Sie die richtige Wahl sind.

Gute Einstiegssätze bei einem Motivationsbrief

Der erste Satz entscheidet oft, ob Ihr Schreiben neugierig macht oder gleich in der Masse untergeht. Deshalb gilt: Vermeiden Sie Standardsätze wie «Hiermit bewerbe ich mich…». Solche Formulierungen wirken austauschbar und zeigen keine Persönlichkeit. Stattdessen sollten Sie mit einem Einstieg überzeugen, der Begeisterung ausstrahlt und individuell auf das Unternehmen eingeht.

Mit einer guten Storytelling Neugier erzeugen

Eine besonders wirkungsvolle Technik ist das Storytelling. Dabei beginnen Sie den Brief mit einer kleinen persönlichen Geschichte oder Erfahrung, die Ihre Motivation lebendig macht. So geben Sie dem Leser das Gefühl, direkt einen Einblick in Ihre Persönlichkeit zu erhalten.

Als ich letztes Jahr für ein Projekt die interne Kommunikation umstellen durfte, habe ich erkannt, wie viel Wirkung klare Sprache und ein gutes System entfalten – genau das möchte ich in Ihre Stelle als Kommunikationsverantwortliche einbringen.

Ihre Kompetenzen im Mittelpunkt

Zeigen Sie, was das Unternehmen von Ihnen gewinnt. Formulieren Sie Ihre Stärken immer in Bezug zur ausgeschriebenen Stelle und denken Sie aus Sicht des Unternehmens.

Meine Erfahrung in der Prozessoptimierung im Kundendienst erlaubt es mir, Ihre internen Abläufe gezielt zu verbessern – mit messbaren Resultaten.

Persönlicher Mehrwert und Alleinstellungsmerkmal

Bringen Sie ein konkretes Beispiel, eine Zahl oder eine besondere Fähigkeit ein, die im Lebenslauf so nicht steht. Zeigen Sie Persönlichkeit und belegen Sie Ihre Aussagen mit Beispielen.

In meiner letzten Funktion konnte ich durch gezielte Prozessänderungen die durchschnittliche Reaktionszeit im Support um 35 % senken.

Call to Action: Einladung zum Gespräch formulieren

Der Schluss sollte aktiv und einladend sein, nicht passiv.

In den beigefügten Unterlagen erhalten Sie weitere Einblicke in meine Arbeitsweise – gerne erzähle ich Ihnen persönlich mehr dazu. Wollen wir?

Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung und ein erstes Gespräch.

Form, Tonalität und Stil: Einheitlich und fehlerfrei

Das Motivationsschreiben sollte optisch und stilistisch zum Rest der Bewerbung passen. Vermeiden Sie Floskeln, Superlative und zu lange Sätze. Ganz wichtig: keine Rechtschreibfehler!

«Du»-Form in der Stellenanzeige? So gehen Sie damit um

Immer mehr Firmen schreiben in der Du-Form. In diesem Fall können Sie diese Form übernehmen – wenn es zu Ihnen passt.

Sehr geehrter Herr Tobler, da Sie in der Stellenanzeige das Du verwenden, möchte ich diese Form gerne übernehmen – das passt auch zu meinem offenen Kommunikationsstil.

Warum ist selbstbewusstes Auftreten wichtig?

Ein Motivationsschreiben sollte stets von Selbstbewusstsein geprägt sein. Das bedeutet nicht, überheblich zu wirken, sondern die eigenen Stärken klar zu benennen und mit Überzeugung darzustellen. Arbeitgeber schätzen Bewerberinnen und Bewerber, die wissen, was sie können und welche Ziele sie verfolgen. Ein sicheres Auftreten in der Sprache zeigt, dass Sie von Ihrem Profil überzeugt sind – und genau diese Sicherheit möchten Personalverantwortliche spüren.

Beispiele für zurückhaltende Formulierungen

„Ich bin mir nicht sicher, ob meine Kenntnisse schon ausreichen, aber ich möchte mein Bestes geben.“
„Obwohl ich nicht alles mitbringe, hoffe ich, dass Sie mir eine Chance geben.“
„Ich glaube, dass ich einige Aufgaben gut erfüllen könnte.“
„Vielleicht passe ich zu Ihrem Team, wenn Sie mir die Gelegenheit geben.“

Selbstbewusste Formulierungen

„Meine Erfahrung im Bereich XY macht mich zu einer wertvollen Ergänzung für Ihr Team.“
„Ich freue mich darauf, meine Fähigkeiten gezielt in Ihrem Unternehmen einzubringen.“
„Die ausgeschriebene Position entspricht genau meinem Profil und meinen Stärken.“
„Mit meiner Expertise in XY bin ich überzeugt, einen spürbaren Beitrag zu Ihrem Erfolg leisten zu können.“

Mut für einen starken Brief

Ein wirkungsvolles Motivationsschreiben braucht auch Mut. Mut, eigene Gedanken klar zu formulieren, mutige Formulierungen zu wählen und nicht nur die üblichen Standardsätze zu verwenden. Wer seine Persönlichkeit zeigt, fällt positiv auf und hinterlässt einen positiven Eindruck. Es lohnt sich, etwas über das Übliche hinauszugehen – etwa durch ein persönliches Beispiel, eine klare Vision oder einen Satz, der Begeisterung und Entschlossenheit vermittelt. Gerade dieser mutige Schritt macht den Unterschied zwischen einem durchschnittlichen und einem wirklich überzeugenden Schreiben.

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Ein professionelles Motivationsschreiben kann Ihre Bewerbung entscheidend stärken – besonders, wenn es authentisch, klar und überzeugend formuliert ist.

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