- Wie reagiere ich am besten, wenn ich nach meinem Lohnwunsch gefragt werde?
- Soll ich eine genaue Zahl oder eine Bandbreite nennen?
- Soll ich meine Lohnvorstellung begründen?
- Was, wenn ich nicht weiss, wie viel die Stelle wert ist?
- Wie sieht eine gute Antwort auf die Lohnfrage aus?
- Wie ist es bei grossen Firmen mit dem Lohnspielraum?
- Soll ich selbst die Lohnfrage ansprechen, wenn sie nicht kommt?
Die Lohnfrage kommt in rund 95 % der Fälle bereits im ersten Gespräch zur Sprache – sei es am Ende des Interviews oder mitten in einem thematischen Block zu Rahmenbedingungen. Viele Bewerbende sind darauf nicht optimal vorbereitet, obwohl diese Frage für beide Seiten zentral ist. Deshalb gilt: Bereiten Sie Ihre Antwort im Voraus sorgfältig vor.
Wie reagiere ich am besten, wenn ich nach meinem Lohnwunsch gefragt werde?
Antworten Sie direkt und selbstbewusst – vermeiden Sie Gegenfragen wie «Was ist denn das Budget?» oder «Was zahlen Sie in der Regel?». Solche Reaktionen wirken ausweichend oder unvorbereitet. Besser ist es, wenn Sie eine konkrete Zahl oder Bandbreite nennen, z. B. «Ich sehe meinen Jahreslohn im Bereich von 85’000 bis 90’000 Franken».
Soll ich eine genaue Zahl oder eine Bandbreite nennen?
Ideal ist eine realistische Bandbreite von etwa 5’000 bis 10’000 Franken. Damit zeigen Sie sich verhandlungsbereit und bleiben dennoch klar in Ihrer Vorstellung.
«Ich stelle mir ein Jahresgehalt von 95’000 bis 100’000 Franken vor.»
Vermeiden Sie Aussagen wie «mindestens 100’000», da diese unflexibel wirken können.
Soll ich meine Lohnvorstellung begründen?
Ja, auf alle Fälle. Eine Begründung stärkt Ihre Position. Erwähnen Sie z. B. Ihre Berufserfahrung, Ihre Ausbildung, besondere Kompetenzen oder Erfolge.
«Basierend auf meinen zehn Jahren Berufserfahrung im Bereich Finanzen sowie meiner Weiterbildung im Controlling sehe ich meinen Lohn im Bereich von 92’000 bis 97’000 Franken.»
Was, wenn ich nicht weiss, wie viel die Stelle wert ist?
Informieren Sie sich im Voraus über branchenübliche Löhne – z. B. über Lohnrechner, Berufsverbände oder persönliche Kontakte. Berücksichtigen Sie dabei Faktoren wie Region, Firmengrösse, Erfahrung und Funktionsniveau. Falls Sie unsicher sind, können Sie sich auf eine «marktübliche» Lohnvorstellung beziehen, sollten aber in späteren Gesprächen konkreter werden.
Wie sieht eine gute Antwort auf die Lohnfrage aus?
Gute Formulierungsbeispiele:
«Ich stelle mir ein Jahresgehalt von 88’000 bis 92’000 Franken vor. Das entspricht meiner bisherigen Erfahrung und den Anforderungen dieser Funktion.»
Oder:
«Ich sehe mich im Bereich von 78’000 bis 82’000 Franken brutto pro Jahr – abhängig vom gesamten Leistungspaket.»
Wie ist es bei grossen Firmen mit dem Lohnspielraum?
Grosse Unternehmen arbeiten oft mit fixen Lohnbändern, die sich nach Funktion, Erfahrung und Ausbildungsgrad richten. Hier gibt es meist wenig Spielraum. Kleinere Firmen sind tendenziell flexibler, bieten dafür teilweise andere Vorteile wie mehr Ferien oder Weiterbildungsmöglichkeiten.
Soll ich selbst die Lohnfrage ansprechen, wenn sie nicht kommt?
Ja, aber nur im zweiten Gespräch – und in angemessener Form.
«Darf ich fragen, ob wir heute auch über die Rahmenbedingungen wie den Lohn sprechen werden?»
Das zeigt Interesse, wirkt aber nicht fordernd.


 Arbeitszeugnisse
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